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Belastung der Grenzübergänge bei Westberliner Einreisen

19. Mai 1972
Information Nr. 498/72 über Schwerpunkte in der Belastung der Grenzübergangsstellen im Zusammenhang mit der Einreise Westberliner Bürger

In der Information über den Stand und die Ergebnisse der Antragstellung auf Einreise Westberliner Bürger in die DDR im Besuchszeitraum vom 17. bis 24. Mai 1972 (Nr. 490/72) ist hinsichtlich der Zahlenangaben über die Belastung der Grenzübergangsstellen (Seite 6) ein grober Übertragungsfehler aufgetreten, den wir zu entschuldigen bitten.1

Die in der Information 490/72 enthaltene Spalte »absoluter Schwerpunkttag 20.5.1972« enthält in Wirklichkeit die genehmigten Einreisen über die einzelnen GÜST für die gesamte zweite Besuchsperiode (17. bis 24.5.1972); die vorliegenden Einreisezahlen für den absoluten Schwerpunkttag 20.5.1972 wurden versehentlich nicht in die Information übernommen.

Die Übersicht über die Entwicklung der Belastung der GÜST bei der Abfertigung der einreisenden Westberliner vermittelt folgendes Bild:

GÜST

Genehmigte Ges. Einreisen 17. bis 24.5.1972 Personen

Genehmigte Ges. Einreisen 17. bis 24.5.1972 Kfz

Absoluter Schwerpunkttag 20.5.1972 Personen

Absoluter Schwerpunkttag 20.5.1972 Kfz

Tatsächliche Abfertigung am Schwerpunkttag 31.3.1972 Personen

Tatsächliche Abfertigung am Schwerpunkttag 31.3.1972 Kfz

Friedrichstraße

254 540

–

106 236

–

48 774

–

Oberbaumbrücke

31 198

–

12 839

–

6196

–

Bornholmer Straße

59 429

9 196

25 542

3 925

11 248

1 997

Chausseestraße

22 439

3 588

9 265

1 464

5 212

865

Invalidenstraße

26 726

6 492

11 162

2 648

5 221

1 266

Sonnenallee

47 855

9 287

20 025

3 937

11 718

2 522

Rudower Chaussee

43 981

13 902

24 088

7 728

8 695

2 999

Drewitz

86 839

24 492

47 420

13 521

12 376

4 037

Staaken

55 911

14 011

31 388

8 125

10 724

2 512

  1. Zum nächsten Dokument Probleme in der Deutschen Akademie der Wissenschaften

    20. Mai 1972
    Information Nr. 493/72 über einige Probleme der Stellung, Tätigkeit und Entwicklung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW)
  2. Zum vorherigen Dokument Stand der Beantragung von Einreisen (17.5.–24.5.) (6)

    18. Mai 1972
    Information Nr. 490/72 über den Stand und die Ergebnisse der Antragstellung auf Einreise Westberliner Bürger in die DDR im Besuchszeitraum vom 17. bis 24. Mai 1972

  1. Der Bericht bezieht sich auf die temporären Reiseerleichterungen im Rahmen der »Geste des guten Willens«. Mit Blick auf den Beginn der parlamentarischen Debatte um die Ratifizierung der Ostverträge (»Moskauer Vertrag« und »Warschauer Vertrag«) im Bundestag am 23.2.1972 verkündete die SED-Führung am Vortrag überraschend kurzfristige Reiseerleichterungen für Bundesbürger und Westberliner bei Einreisen in die DDR. Diese in der SED-Propaganda als »Geste des guten Willens« bezeichnete Maßnahme sollte in den politischen Auseinandersetzungen in Westdeutschland ein Entgegenkommen der östlichen Seite signalisieren. Insbesondere aus Sicht der Moskauer Führung wurde der Annahme der Verträge durch den Bundestag große Bedeutung beigemessen. Im Kern wurden über die Oster- und Pfingstfeiertage 1972 die bereits im 1971 geschlossenen Transitabkommen mit der Bundesregierung bzw. ähnliche Vereinbarungen mit dem Westberliner Senat vorfristig und zeitlich begrenzt angewendet. Mehr als eine Million Bundesbürger und Westberliner nutzten die Reiseerleichterungen für Besuche in der DDR und Ostberlin, bevor das Transitabkommen am 3.6.1972 offiziell in Kraft trat.