Besuch des Botschafter Schwedens im »Gustav-Adolf-Werk«
[ohne Datum]
Information Nr. 1049/72 über die Teilnahme des schwedischen Botschafters in Bonn an der Jahresgedenkfeier des »Gustav-Adolf-Werkes« (GAW) der DDR
Am 5.11.1972 fand in Lützen, Kreis Weißenfels, die Jahresgedenkfeier des GAW1 in der DDR statt.
(In Lützen befindet sich eine Gedenkstätte für den im 30-jährigen Krieg2 gefallenen Schweden-König Gustav Adolf.)3
An dieser Gedenkfeier nahmen der schwedische Botschafter in Bonn4 Backlund5 sowie der Attaché des finnischen Generalkonsulates in Westberlin teil.
Vom GAW der DDR waren u. a. anwesend: Der Pfarrer von Lützen, Vibrans,6 der Generalsekretär des GAW, Schröder7/Leipzig, und Propst Münker8/Halle.
Während einer internen Zusammenkunft im Pfarrhaus von Lützen nach Abschluss der Gedenkfeier wurde der schwedische Botschafter durch diese drei genannten Personen davon informiert, dass die Initiative zu seiner Einladung von der Kirche, insbesondere vom GAW, ausgegangen sei, da staatliche Stellen es abgelehnt hätten, ihn einzuladen. Viebrandt habe betont, daraus sei zu erkennen, dass die DDR nur solche politischen Schritte unternehme, die für sie von Vorteil wären.
Der schwedische Botschafter habe in diesem Zusammenhang erklärt, er schätze die von der BRD aus betriebene Initiative zur Vertragsentwicklung mit der DDR positiv ein.9 Er sehe vor allem Vorteile in den Lockerungen bei Familienangelegenheiten, in ökonomischen Fragen und in der Möglichkeit, Dialogfragen offener zu stellen.
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