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Entwicklung des Reise- und Transitverkehrs (10.7.–16.7.)

17. Juli 1972
Information Nr. 673/72 über die Abfertigung und Abwicklung des Reise- und Besucherverkehrs Westberliner Bürger in die DDR und des Transitverkehrs von zivilen Personen und Gütern zwischen der BRD und Berlin (West) in der Zeit vom 10. bis 16. Juli 1972 – Dauerregelung –

1. Entwicklung der Antragstellung auf Einreise Westberliner Bürger in die DDR

Seit Inkrafttreten der Reise- und Besuchervereinbarung1 am 4.6.1972 haben bis 11.7.1972 insgesamt 344 109 (für Monat Juli 180 395) Westberliner Bürger, einschließlich Kinder bis zu 16 Jahren, Einreisen in die DDR beantragt.

Für den Zeitraum 5.7.–11.7.1972 wurden 45 138 Einreisen Westberliner Bürger in die DDR beantragt.

Davon

  • 21 782 (= 48,3 %) (Vorwoche: 15 170 = 33,6 %) durch DDR-Bürger bei den Dienststellen des Pass- und Meldewesens und den örtlichen Räten der Städte und Gemeinden,

  • 23 065 (= 51,1 %) (Vorwoche: 29 800 = 65,9 %) durch Westberliner Bürger in den Büros für Besuchs- und Reiseangelegenheiten,2

  • 291 (= 0,6 %) (Vorwoche: 260 = 0,5 %) durch Westberliner Bürger für sofortige Einreisen aus dringenden familiären und humanitären Gründen.

Damit ist im Vergleich zur Antragstellung in der vorletzten Woche (47 230) eine gleichbleibende Tendenz der Antragstellung auf Einreise Westberliner Bürger in die DDR festzustellen.

Im Berichtszeitraum wurden weitere 52 672 Einreisen Westberliner Bürger genehmigt, während 248 Einreiseanträge aufgrund des Vorliegens von Ablehnungsgründen nicht genehmigt werden konnten.

Die in der Berichtsperiode genehmigten Einreisen konzentrieren sich hinsichtlich der Aufenthaltsdauer mit 63,1 % (61,6 % Vorwoche) auf einen eintägigen touristischen Aufenthalt in der DDR, 26,9 % (27,9 % Vorwoche) auf einen Aufenthalt von zwei bis zehn Tagen und 10,0 % (10,5 % Vorwoche) auf einen Aufenthalt in der DDR von mehr als zehn Tagen.

Territorialer Schwerpunkt der Einreisen in dieser Woche bildete mit über 80 % aller Einreisen die Hauptstadt Berlin.

2. Ergebnisse der Abfertigung und Abwicklung des Reise- und Besucherverkehrs Westberliner Bürger in die DDR

Seit Inkrafttreten der Vereinbarung über Erleichterungen und Verbesserungen im Reise- und Besucherverkehr erfolgten bis einschließlich 16.7.1972 insgesamt 193 049 Einreisen Westberliner Bürger, einschließlich Kinder bis zu 16 Jahren, und 26 346 Kfz-Einreisen.

Davon erfolgten im Zeitraum vom 10.7. bis 16.7.1972 52 930 Einreisen Westberliner Bürger mit 6 742 Kfz.

Am Sonnabend, dem 15.7.1972, sind 21 528 Westberliner Bürger (Sonnabend, dem 8.7.1972, 19 525) und am Sonntag, dem 16.7.1972, 11 626 Westberliner Bürger (Sonntag, dem 9.7.1972, 10 767) in die DDR eingereist.

Das entspricht einer Steigerung der Einreisen im Vergleich zum Wochenende am 8. und 9.7.1972 um 10,9 %.

Die Abfertigung und Abwicklung des Einreise- und Ausreiseverkehrs Westberliner Bürger über die Grenzübergangsstellen der DDR verlief weiterhin zügig und reibungslos.

3. Entwicklung des Transitverkehrs von zivilen Personen und Gütern zwischen der BRD und Berlin (West)

Seit Inkrafttreten des Abkommens über den Transitverkehr3 von zivilen Personen und Gütern zwischen der BRD und Berlin (West) am 4.6.1972 wurden bis einschließlich 16.7.1972 1 455 199 Personen und 515 682 Kraftfahrzeuge im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin abgefertigt.

Im Berichtszeitraum vom 10.7.1972 bis 16.7.1972 (in Klammer Vergleichswerte des vorangegangenen Berichtszeitraumes vom 3.7. bis 9.7.1972) reisten 278 901 (277 862) Personen mit 98 114 (97 201) Kraftfahrzeugen im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin. An diesem Transitverkehr waren beteiligt:

156 852 (169 114) Bürger Westberlins

(= 56,2 %) aller Transitreisenden

90 617 (81 706) Bürger der BRD

(= 32,5 %) sowie

6 093 (6 039) Transitreisende

(= 2,2 %) aus sozialistischen Staaten

25 339 (21 003) Transitreisende

(= 9,1 %) aus nichtsozialistischen Staaten.

Der Gesamtumfang des Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin erhöhte sich damit im Berichtszeitraum 10.7. bis 16.7.1972 gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres (1971 – 238 779 Personen und 70 296 Kraftfahrzeuge) bei den am Transitverkehr beteiligten Personen um 16,8 % und bei den Kraftfahrzeugen um 39,6 %.

Im wechselseitigen Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin war auch in der vergangenen Woche am Wochenende der Reiseverkehr am umfangreichsten.

So reisten am 15. und 16.7.1972 auf den Transitwegen/Straße 86 488 Personen mit 35 633 Kraftfahrzeugen im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin. Das entspricht gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres einer Steigerung der an diesem Transitverkehr beteiligten Personen um 13,2 %.

Die Abfertigung und Abwicklung des Transitverkehrs an den Grenzübergangsstellen verlief weiterhin zügig und ohne wesentliche Störungen.

In der Abfertigung des Transitverkehrs von zivilen Gütern zwischen der BRD und Westberlin ist hinsichtlich der Abfertigung zollverschlusssicher eingerichteter Transportmittel eine weiterhin leicht steigende Tendenz festzustellen.

So wurden in der Zeit vom 10.7. bis 16.7.1972 2 199 Straßengüterfahrzeuge unter Zollverschluss abgefertigt. Das sind 17,4 % aller im Transitverkehr vom 10.7. bis 16.7.1972 abgefertigten Straßengüterfahrzeuge.

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    18. Juli 1972
    Information Nr. 674/72 über die Mitnahme eines Angehörigen der Sowjetarmee in einem Westberliner Personenkraftwagen am 11. Juli 1972

  2. Zum vorherigen Dokument Großbrand auf Motorschiff der Reederei »Werner Seelenbinder«

    17. Juli 1972
    Information Nr. 659/72 über einen Großbrand auf dem Motorschiff der Deutschen Seereederei »Werner Seelenbinder« am 9. Juli 1972