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Entwicklung des Reise- und Transitverkehrs (17.7.–23.7.)

24. Juli 1972
Information Nr. 695/72 über die Abfertigung und Abwicklung des Reise- und Besucherverkehrs Westberliner Bürger in die DDR und des Transitverkehrs von zivilen Personen und Gütern zwischen der BRD und Berlin (West) in der Zeit vom 17. bis 23. Juli 1972 – Dauerregelung –

1. Entwicklung der Antragstellung auf Einreise Westberliner Bürger in die DDR

Seit Inkrafttreten der Reise- und Besuchervereinbarung1 am 4.6.1972 haben bis 23.7.1972 insgesamt 396 551 (für Monat Juli 232 837) Westberliner Bürger, einschließlich Kinder bis zu 16 Jahren, Einreisen in die DDR beantragt.

Für den Zeitraum 12.7. bis 18.7.1972 wurden 53 292 Einreisen Westberliner Bürger in die DDR beantragt (einschließlich der mit Sofortbeantragung erteilten Einreisegenehmigungen).

Davon

  • 20 349 (= 38,2 %) (Vorwoche: 21 782 = 48,3 %) durch DDR-Bürger bei den Dienststellen des Pass- und Meldewesens und den örtlichen Räten der Städte und Gemeinden,

  • 32 702 (= 61,3 %) (Vorwoche: 23 065 = 51,4 %) durch Westberliner Bürger in den Büros für Besuchs- und Reiseangelegenheiten,2

  • 241 (= 0,5 %) (Vorwoche: 291 = 0,6 %) durch Westberliner Bürger für sofortige Einreisen aus dringenden familiären und humanitären Gründen.

Damit ist im Vergleich zur Antragstellung in der vorletzten Woche (45 138) eine wesentliche Steigerung (+ 18 %) in der Antragstellung auf Einreise Westberliner Bürger in die DDR eingetreten.

Im Berichtszeitraum wurden weitere 52 720 Einreisen Westberliner Bürger genehmigt, während 207 Einreiseanträge aufgrund des Vorliegens von Ablehnungsgründen nicht genehmigt werden konnten.

Die in der Berichtsperiode genehmigten Einreisen konzentrieren sich hinsichtlich der Aufenthaltsdauer mit 82,4 % (63,1 % Vorwoche) auf einen eintägigen touristischen Aufenthalt in der DDR, 15,4 % (26,9 % Vorwoche) auf einen Aufenthalt von zwei bis zehn Tagen und 2,2 % (10,0 % Vorwoche) auf einen Aufenthalt in der DDR von mehr als zehn Tagen.

Territoriale Schwerpunkte der Einreisen in dieser Woche bildeten mit 65 % aller Einreisen die Hauptstadt Berlin (Vorwoche über 80 %) und der Bezirk Potsdam mit 12,1 %, während in die übrigen Bezirke 22,5 % aller einreisenden Westberliner Bürger einreisten.

2. Ergebnisse der Abfertigung und Abwicklung des Reise- und Besucherverkehrs Westberliner Bürger in die DDR

Seit Inkrafttreten der Vereinbarung über Erleichterungen und Verbesserungen im Reise- und Besucherverkehr erfolgten bis einschließlich 23.7.1972 insgesamt 245 817 Einreisen Westberliner Bürger, einschließlich Kinder bis zu 16 Jahren, und 33 099 Kfz-Einreisen.

Davon erfolgten im Zeitraum vom 17.7. bis 23.7.1972 52 768 Einreisen Westberliner Bürger mit 6 753 Kfz.

Am Sonnabend, dem 22.7.1972, sind 19 549 Westberliner Bürger und (Sonnabend, dem 15.7.1972, 21 528) am Sonntag, dem 23.7.1972, 11 065 Westberliner Bürger (Sonntag, dem 16.7.1972 11 626) in die DDR eingereist.

Die Abfertigung und Abwicklung des Einreise- und Ausreiseverkehrs Westberliner Bürger über die Grenzübergangsstellen der DDR verlief weiterhin zügig und reibungslos.

3. Entwicklung des Transitverkehrs von zivilen Personen und Gütern zwischen der BRD und Berlin (West)

Seit Inkrafttreten des Abkommens über den Transitverkehr3 von zivilen Personen und Gütern zwischen der BRD und Berlin (West) am 4.6.1972 wurden bis einschließlich 23.7.1972 1 725 932 Personen und 608 573 Kraftfahrzeuge im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin abgefertigt. Im Berichtszeitraum vom 17.7.1972 bis 23.7.1972 (in Klammer Vergleichswerte des vorangegangenen Berichtszeitraumes vom 10.7. bis 16.7.1972) reisten 270 733 (278 901) Personen mit 92 891 (98 114) Kraftfahrzeugen im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin. An diesem Transitverkehr waren beteiligt:

  • 150 714 (156 852) Bürger Westberlins (= 55,6 % aller Transitreisenden)

  • 90 179 (90 617) Bürger der BRD (= 33,3 %) sowie

  • 5 838 (6 093) Transitreisende (= 2,2 %) aus sozialistischen Staaten

  • 24 002 (25.339) Transitreisende (= 8,9 %) aus nichtsozialistischen Staaten

Der Gesamtumfang des Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin erhöhte sich damit im Berichtszeitraum 17.7. bis 23.7.1972 gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres (1971 – 223 537 Personen und 68 097 Kraftfahrzeuge) bei den am Transitverkehr beteiligten Personen um 21 % und bei den Kraftfahrzeugen um 36,4 %.

Im wechselseitigen Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin war auch in der vergangenen Woche am Wochenende der Reiseverkehr am umfangreichsten.

So reisen am 22.7. und 23.7.1972 auf den Transitwegen/Straße 81 937 Personen mit 33 248 Kraftfahrzeugen im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin. Das entspricht gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres einer Steigerung der an diesem Transitverkehr beteiligten Personen um 23,8 %.

Die Abfertigung und Abwicklung des Transitverkehrs an den Grenzübergangsstellen verlief weiterhin zügig und ohne wesentliche Störungen.

In der Abfertigung des Transitverkehrs von zivilen Gütern zwischen der BRD und Westberlin ist hinsichtlich der Abfertigung zollverschlusssicher eingerichteter Transportmittel eine weiterhin leicht steigende Tendenz festzustellen.

So wurden in der Zeit vom 17.7. bis 23.7.1972 2 642 Straßengüterfahrzeuge unter Zollverschluss abgefertigt. Das sind 20,3 % (Vorwoche 17,4 %) aller im Transitverkehr vom 17.7. bis 23.7.1972 abgefertigten Straßengüterfahrzeuge.

  1. Zum nächsten Dokument Lohndiskussionen bei der Deutschen Reichsbahn

    24. Juli 1972
    Information Nr. 698/72 über erneute Lohndiskussionen in Einrichtungen der Deutschen Reichsbahn in Westberlin und andere in diesem Zusammenhang zu beachtende negative Erscheinungen

  2. Zum vorherigen Dokument Bahnbetriebsunfall auf dem Bahnhof Heringen/Helme

    24. Juli 1972
    Information Nr. 694/72 über einen Bahnbetriebsunfall auf dem Bahnhof Heringen/Helme, Bezirk Erfurt, am 21. Juli 1972