Erwartete Einreisen, Geste des guten Willens

Der Bericht bezieht sich auf die temporären Reiseerleichterungen im Rahmen der »Geste des guten Willens«. Mit Blick auf den Beginn der parlamentarischen Debatte um die Ratifizierung der Ostverträge (»Moskauer Vertrag« und »Warschauer Vertrag«) im Bundestag am 23.2.1972 verkündete die SED-Führung am Vortrag überraschend kurzfristige Reiseerleichterungen für Bundesbürger und Westberliner bei Einreisen in die DDR. Diese in der SED-Propaganda als »Geste des guten Willens« bezeichnete Maßnahme sollte in den politischen Auseinandersetzungen in Westdeutschland ein Entgegenkommen der östlichen Seite signalisieren. Insbesondere aus Sicht der Moskauer Führung wurde der Annahme der Verträge durch den Bundestag große Bedeutung beigemessen. Im Kern wurden über die Oster- und Pfingstfeiertage 1972 die bereits im 1971 geschlossenen Transitabkommen mit der Bundesregierung bzw. ähnliche Vereinbarungen mit dem Westberliner Senat vorfristig und zeitlich begrenzt angewendet. Mehr als eine Million Bundesbürger und Westberliner nutzten die Reiseerleichterungen für Besuche in der DDR und Ostberlin, bevor das Transitabkommen am 3.6.1972 offiziell in Kraft trat.

Walter Sickert, Jg. 1919, SPD-Politiker, 1946/47 Polizeidienst in Berlin, ab 1949 ehrenamtlicher Arbeits- und Sozialrichter, 1954–60 ehrenamtlicher Vorsitzender bzw. Geschäftsführer des DGB-Landesverbandes Berlin, 1960–82 Vorsitzender des DGB-Landesbezirkes Berlin, 1948 Eintritt in die SPD, 1963–81 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1967–75 Präsident des Abgeordnetenhauses.

Hermann Oxfort, Jg. 1928, FDP-Politiker und Jurist, 1949 Flucht aus der DDR und Jurastudium in Westberlin, anschließend als Rechtsanwalt und Notar tätig, 1952 Eintritt in die FDP, 1963–81 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Westberlin, 1963–75 Fraktionsvorsitzender der FDP ebenda.

Wolfgang Rothkegel, Jg. 1919, CDU-Politiker und Chemiker, 1945 Bürgermeister von Breslau (Wrocław), nach Kriegsende Mitbegründer der CDU Berlin, 1946–58 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin und Dozent an der Staatlichen Technikerschule Berlin, 1946–80 Bezirksverordneter von Berlin-Wilmersdorf bzw. Zehlendorf, 1959–80 Stadtrat für Bau- und Wohnungswesen ebenda, 1971–80 Bürgermeister von Berlin-Zehlendorf.

Harry Liehr, Jg. 1927, SPD-Politiker, 1949 Eintritt in die SPD, 1958–62 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1962–71 Mitglied des Deutschen Bundestages, 1971–75 Senator für Arbeit und Soziales in Westberlin, 1975/76 Senator für Verkehr und Betriebe ebenda.

Heinz Striek, Jg. 1918, SPD-Politiker und Sportfunktionär, Bankkaufmannlehre, 1946 Eintritt in die SPD, 1954–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1962 Staatssekretär beim Senat für Finanzen, 1967–75 Senator für Finanzen in Westberlin, 1976–89 Landesvorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, langjährig Schatzmeister und Vizepräsident des Fußballvereins Hertha BSC.

Werner Stein, Jg. 1913, SPD-Politiker und Physiker, 1949–55 wissenschaftlicher Assistent am Physikalischen Institut der FU Berlin und Mitbegründer des Instituts für Biophysik, 1954–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1964–75 Senator für Wissenschaft und Bildung ebenda.

Ulrich Müller, Jg. 1929, Verwaltungsjurist, 1950–69 Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Finanzen, 1967 Senatsrat, 1969–73 Senatsdirektor und Chef der Berliner Senatskanzlei, 1973–91 Präsident des Rechnungshofes von Berlin.

Günter Struve, Jg. 1940, Politiker und Intendant, 1960–64 Studium in Westberlin, 1964–67 Redenschreiber für Willy Brandt und Referatsleiter im Auswärtigen Amt, 1967–81 Büroleiter des Westberliner Oberbürgermeisters Klaus Schütz sowie 1973–77 Senatssprecher, 1977–81 Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten, 1985–92 Programmdirektor des WDR, 1992–2008 Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens, seitdem als Berater und Moderator tätig.

Im Original: »Hans-Peter«. Hanns-Peter Herz, Jg. 1927, Journalist, 1950–64 Redakteur beim RIAS, 1966–73 Pressesprecher des Senats von Berlin, 1973–77 Leiter der Senatskanzlei, 1977–80 Bezirksstadtrat von Berlin-Neukölln, 1981–78 außerdem stellv. Bürgermeister ebenda.

Otto Uhlitz, Jg. 1923, SPD-Politiker, 1937–40 Verwaltungslehre, 1941–44 Kriegsdienst, 1944–49 Jurastudium, 1946 Eintritt in die SPD, 1953/54 Gerichtsreferendar am Kammergericht Berlin, 1954–58 Justitiar beim Abgeordnetenhaus von Berlin, 1958/59 kommissarischer Direktor des Abgeordnetenhauses, 1959–68 Justitiar und Abteilungsleiter der Senatskanzlei, 1968–75 Senatsdirektor in der Senatsverwaltung für Justiz.

Willi Diedrich, Jg. 1923, Jurist, 1940–45 Kriegsdienst, 1946 Eintritt in die SPD, 1948–52 Jurastudium, 1955–64 zuletzt Abteilungsleiter bei der Senatsverwaltung des Innern, 1964–71 stellv. Kurator an der TU Berlin, 1967–69 Kurator und 1969–71 Kanzler der TU Berlin, 1971–75 Senatsdirektor beim Senator für Wirtschaft, 1975/76 Senatsdirektor für Verkehr und Betriebe, 1977–79 Protokollchef beim Senat von Berlin, ab 1980 Geschäftsleiter der BVG.

Horst Bowitz, Jg. 1928, SPD-Politiker, 1957 Eintritt in die SPD, 1970–81 Bürgermeister von Berlin-Wedding.

Alfred Gleitze, Jg. 1934, SPD-Politiker, Jurastudium, 1954 Eintritt in die SPD, 1959–65 Leiter der Pressestelle des Bezirksamts Berlin-Kreuzberg, 1965–69 Vorsitzender des SJD Berlin, 1969–71 Bezirksstadtrat für Jugend und Sport in Berlin-Schöneberg, 1971–75 Bezirksbürgermeister von Berlin-Schöneberg, anschließend bis 1981 stellv. Bezirksbürgermeister.

Herbert Kleusberg, Jg. 1914, SPD-Politiker, Verwaltungslehre, 1938/39 Angestellter, 1939–44 Kriegsdienst, 1945 Eintritt in die SPD, 1945–49 Medizinstudium, später als Arzt tätig, 1958–64 ärztlicher Referent im Gesundheitsamt Berlin-Reinickendorf, 1967–79 Bezirksbürgermeister von Berlin-Spandau, 1961–67 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Kurt Mattick, Jg. 1908, SPD-Politiker, 1927–40 Schlosser und Gewerkschaftsfunktionär, 1926 Eintritt in die SPD, nach 1933 Mitglied der Gruppe »Neu Beginnen«, 1940–45 Kriegsdienst, 1947–52 und 1963–65 stellv. Landesvorsitzender der SPD Westberlin, 1963–68 Landesvorsitzender und bis 1984 Mitglied des Landesvorstandes, ab den 1950er-Jahren außerhalb als Journalist tätig, 1953–80 Mitglied des Deutschen Bundestages, 1969–72 Vorsitzender des Arbeitskreises für Auswärtige und Innerdeutsche Beziehungen der SPD-Fraktion, 1976–80 Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Innerdeutsche Beziehungen.

Klaus-Dieter Arndt, Jg. 1927, SPD-Politiker, 1943–45 Kriegsdienst, 1946 Eintritt in die SPD, 1948 Abitur, 1948–50 Studium, 1950–59 Mitarbeiter des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung, 1968–74 Präsident ebenda, 1958–63 Bezirksverordneter in Berlin-Steglitz, 1963–65 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1965–74 Mitglied des Bundestages, 1973/74 stellv. SPD-Fraktionsvorsitzender.

Reinhard Bühling, Jg. 1926, SPD-Politiker, 1944/45 Kriegsdienst, 1945–47 Kriegsgefangenschaft, 1948–54 Jurastudium, 1949 Eintritt in die SPD, 1955–57 Amtsrichter in Berlin-Kreuzberg, 1957–60 Justitiar beim Senator für Volksbildung, 1958–63 Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Wilmersdorf, 1960–65 Magistratsdirektor beim Bezirksamt Berlin-Schöneberg, ab 1965 selbstständiger Rechtsanwalt, 1963–65 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1965–80 und 1981–83 Mitglied des Bundestages (Berlin-Vertreter).

Im Original: »Rolf«. Roelf Heyen, Jg. 1938, SPD-Politiker, Studium an der FU Berlin, 1956 Eintritt in die SPD, 1960–70 Chefredakteur der SPD-Parteizeitung »Berliner Stimme«, 1965–67 Vorsitzender der Jungsozialisten Berlin, 1969–73 Mitglied des Bundestages.

Marie Schlei, Jg. 1919, SPD-Politikerin, vor 1945 Verkäuferin, ab 1947 in Berlin als Lehrerin tätig, 1949 Eintritt in die SPD, 1969–81 Mitglied des Bundestages, 1974–76 parlamentarische Staatssekretärin im Bundeskanzleramt, 1976–78 Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Jürgen Wohlrabe, Jg. 1936, CDU-Politiker, 1969–79 Berliner Abgeordneter im Deutschen Bundestag, 1967–69 und 1979–95 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, März 1989–Januar 1991 dessen Präsident.

Adolf Blasek, Jg. 1919, SPD-Politiker, 1934–38 Lehre zum Vermessungstechniker, 1938–45 Wehr- und Kriegsdienst, 1947 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, ab 1949 Angestellter des Bezirksamtes Berlin-Neukölln, 1957 Eintritt in die SPD, 1979–83 Mitglied des Abgeordnetenhauses, ab 1966 Leiter der Sanierungsverwaltungsstelle Neukölln, 1972–85 Geschäftsführer der Wohnbautengesellschaft GmbH Berlin.

Karl-Marx-Stadt wurde 1990 in Chemnitz zurückbenannt.

Jürgen Brinckmeier, Jg. 1935, SPD-Politiker, 1955 Flucht in die Bundesrepublik, 1958–60 Studium in Hamburg und an der FU Berlin, 1962–66 Journalist beim SFB, 1962 Eintritt in die SPD, 1970–73 Chefredakteur der SPD-Parteizeitung »Berliner Stimme«, 1971–79 Mitglied des Abgeordnetenhauses, ab 1971 Mitglied des SPD-Landesvorstandes, 1976–81 Senatsdirektor bei der Innenverwaltung.

Hillmer Brandt, Jg. 1935, SPD-Politiker, 1950–53 Sparkassenlehre, 1953–59 Sparkassenangestellter, 1954 Eintritt in die SPD, 1963–67 Bezirksverordneter von Berlin-Schöneberg, 1971–70 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Franz Ehrke, Jg. 1912, SPD-Politiker, 1936–39 kaufmännische Ausbildung, 1941–45 Kriegsdienst, 1946–60 Angestellter der BEWAG, 1949 Eintritt in die SPD, 1955–81 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1960–84 zuletzt Vorstandsmitglied der Kassenlotterie Berlin, 1977–81 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus.

Gisela Fechner, Jg. 1926, SPD-Politikerin, 1941–43 Handelslehranstalt, 1943–45 Sekretärin, 1945 Eintritt in die SPD, 1945–47 Angestellte der britischen Militärregierung, 1947–50 Sekretärin ebenda, 1951–55 Sekretärin bei der Treuhandstelle für Interzonenhandel, 1957–63 ehrenamtliche Verwaltungsrichterin, 1964–71 Rechtsanwaltssekretärin, 1967–71 Bezirksverordnete von Berlin-Spandau, 1971–84 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Erich Gießner, Jg. 1909, SPD-Politiker, 1955–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Hans-Jürgen Heß, Jg. 1935, SPD-Politiker, 1954–57 Postinspektor-Anwärter, 1957–65 Postinspektor, 1958 Eintritt in die SPD, 1963–71 Bezirksverordneter von Berlin-Zehlendorf, 1965–69 stellv. Vorsitzender, 1969–71 Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Berlin-Zehlendorf, 1965–74 Vorsitzender der DPG Berlin, 1971–89 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1974–99 Bundesgeschäftsführer Zentralverband der Ingenieurvereine.

Rüdiger Hitzigrath, Jg. 1929, SPD-Politiker, 1948–56 Jurastudium, ab 1958 freier Mitarbeiter der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, später selbstständiger Versicherungsvertreter, 1963 Eintritt in die SPD, 1967–71 Bezirksverordneter von Berlin-Wilmersdorf, 1971–81 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1981–83 Mitglied des Bundestages (Berlin-Vertreter), 1983–89 Mitglied des Europäischen Parlaments.

Ernst Köppen, Jg. 1918, SPD-Politiker, Studium der Ingenieurwissenschaften, dann als Lehrer und Rektor sowie Schulrat tätig, 1959 Eintritt in die SPD, 1970–1975 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Rolf Konrad, Jg. 1924, SPD-Politiker, Lehre zum Kraftfahrzeugschmied, 1953–59 Betriebsratsvorsitzender der Waggon-Union in Berlin, 1958 Eintritt in die SPD, ab 1959 Gewerkschaftssekretär der IG Metall, 1967–71 Bezirksverordneter von Berlin-Wedding, 1971–79 Mitglied des Abgeordnetenhauses.

Dietrich Masteit, Jg. 1923, SPD-Politiker, 1940–45 Kriegsdienst, 1949–53 Studium an der Deutschen Hochschule für Politik, 1952 Eintritt in die SPD, 1953–55 Erzieher, 1955–57 Angestellter des Entschädigungsamtes Berlin, 1957–63 persönlicher Referent des Senators für Jugend und Sport, 1963–70 Abteilungsvorsitzender SPD Berlin-Charlottenburg, 1971–86 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, ab 1968 Direktor der Volkshochschule Berlin-Kreuzberg.

Manfred Pawlak, Jg. 1929, SPD-Politiker, 1950–59 Jurastudium, ab 1959 Rechtsanwalt, ab 1971 auch Notar in Berlin Spandau, 1949 Eintritt in die SPD, 1958–71 Bezirksverordneter von Berlin-Spandau, 1961–79 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1961–67 stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion ebenda.

Erika Puschnus, Jg. 1927, SPD-Politikerin, kaufmännische Lehre und Tätigkeit als Verkäuferin, 1960 Eintritt in die SPD, 1967–71 Bezirksverordnete von Berlin-Schöneberg, 1971–1976 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Heinz Ritter, Jg. 1924, SPD-Politiker, gelernter Industrie- und Werbekaufmann, 1947 Entlassung aus Kriegsgefangenschaft, später Angestellter bzw. Beamter im Bezirksamt Berlin-Tiergarten, 1956 Eintritt in die SPD, 1958–71 Bezirksverordneter von Berlin-Tiergarten, 1963–67 Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung ebenda, 1971–82 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Rudi Schade, Jg. 1914, SPD-Politiker, 1928 Eintritt in die SAJ, 1932 Eintritt in die SPD, 1933–37 Schriftsetzerlehre, 1937–44 Schriftsetzer, dann selbstständiger Kaufmann, 1958–65 Bezirksverordneter von Berlin-Neukölln, 1959–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Hubert Schwarz, Jg. 1923, SPD-Politiker, 1940–45 Kriegsdienst, 1946–48 Pädagogikstudium, 1949–52 Lehrer, ab 1954 Sonderschullehrer in Niedersachsen, 1958 Umzug nach Berlin und Eintritt in die SPD, ab 1964 Leiter einer Sonderschule, 1967–78 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Waldemar Schulze, Jg. 1930, SPD-Politiker, Lehre zum Elektromonteur, 1951 Eintritt in die SPD, 1952 Heimleiter beim Bezirksamt Berlin-Kreuzberg, 1953–55 Ausbildung zum Heimerzieher, 1958–61 Ausbildung zum Jugendpfleger, 1961–76 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, ab 1972 Mitglied des SPD-Landesvorstandes, 1976–80 Mitglied des Bundestages (Berlin-Vertreter).

Dietrich Stobbe, Jg. 1938, SPD-Politiker, 1958–62 Studium, 1960 Eintritt in die SPD, 1962/63 Sekretär des Kreisvorstandes Berlin-Charlottenburg, 1963–66 Referent des Senators für Jugend und Sport, 1967–73 parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion und Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1973–77 Bevollmächtigter des Landes Berlin beim Bund, 1977–81 Regierender Bürgermeister von Berlin, 1981–83 Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in New York, 1983–90 Mitglied des Bundestages, 1991–97 Direktor bzw. Vizepräsident von Arthur D. Little International, ab 1997 als Berater tätig.

Bodo Thomas, Jg. 1932, SPD-Politiker, Jurastudium, 1954 Eintritt in die SPD, 1961–65 Vorsitzender der Jungsozialisten Berlin-Reinickendorf, 1967–71 stellv. Vorsitzender des Kreisverbandes Berlin-Reinickendorf, 1958–71 Bezirksverordneter ebenda, 1967–89 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1967–71 stellv. SPD-Fraktionsvorsitzender ebenda.

Wilhelm Urban, Jg. 1908, SPD-Politiker, Glasbläserlehre, 1926 Eintritt in die SPD, anschließend Studium, bis 1933 als Heimerzieher tätig, nach 1933 Entlassung und politische Verfolgung, 1940–45 Kriegsdienst, 1945 Wiedereintritt in die SPD, 1946–48 Bezirksrat für Volksbildung von Berlin-Lichtenberg, 1946–49 SPD-Kreisvorsitzender Berlin-Lichtenberg, 1949–61 Bezirksrat von Berlin-Kreuzberg, 1949–73 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1961–69 Mitglied des Bundestages (Berlin-Vertreter).

Berndt Weingärtner, Jg. 1941, SPD-Politiker, ab 1965 Angestellter der Siemens Kabelwerke, 1962 Eintritt in die SPD, 1971–76 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1975–79 Bezirksverordneter von Berlin-Reinickendorf.

Siegfried Schönherr, Jg. 1915, Veterinärmediziner und FDP-Politiker, Berufsoffizier, Gründungsmitglied der Veterinärmedizinischen Fakultät der FU Berlin, 1945 Eintritt in die LDP, dann FDP, 1963–65 Vizepräsident, 1966–71 Präsident der Tierärztekammer Berlin, 1971 Professur an der FU Berlin, 1971–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1973–75 Vizepräsident ebenda.

Günter Liebig, Jg. 1928, Unternehmer und FDP-Politiker, 1944/45 Kriegsdienst, 1947 Eintritt in die LDP, dann FDP, 1948 Abitur, anschließend Studium an der FU Berlin, 1970 Geschäftsführer der Paul Liebig GmbH, 1969–71 Vorsitzender der FDP-Ortsgruppe Schöneberg-Nord, 1971–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Horst Vetter, Jg. 1927, Unternehmer und FDP-Politiker, 1945/46 Ausbildung, ab 1947 als Handelsvertreter tätig, 1951 Mitinhaber, ab 1956 Inhaber einer Großhandelsfirma, 1961 Eintritt in die FDP, 1965–69 Vorsitzender des FDP-Bezirksverbandes Berlin-Reinickendorf, 1973–75 stellv. FDP-Landesvorsitzender, 1967–89 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1975–83 FDP-Fraktionsvorsitzender ebenda, 1983–86 Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz.

Erich Berger, Jg. 1910, CDU-Politiker, 1935–39 selbstständiger Schneidermeister, 1939–45 Kriegsdienst, 1945 Eintritt in die CDU, Inhaber eines Einzelhandelsgeschäftes, 1954–69 Bezirksverordneter von Berlin-Reinickendorf, 1969–76 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Im Original: »Dylling«. Paul Dyllick, Jg. 1908, CDU-Politiker, 1933 Studium zum Diplom-Kaufmann, anschließend Angestellter, ab 1947 bei der AEG tätig, 1945 Eintritt in die CDU, ab den 1950er-Jahren Wirtschafts- und Steuerberater, 1954–79 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1961–67 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Berlin-Steglitz.

Wiegand Hennicke, Jg. 1928, CDU-Politiker, 1947/48 Studium und Eintritt in die CDU, 1948–50 Mitbegründer und Studium an der Freien Universität Berlin, ab 1955 als Rechtsanwalt tätig, 1958–71 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Heinrich Keul, Jg. 1918, CDU-Politiker, bis 1936 Ausbildung zum Elektroinstallateur, 1936–45 Wehr- bzw. Kriegsdienst, 1946 Eintritt in die CDU, 1946–52 Geschäftsführer der CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung bzw. des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1948–71 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1952–55 Dezernent im Hauptjugendamt von Berlin, 1955–60 Senatsdirektor in der Senatsverwaltung für Jugend und Sport, 1964–70 Mitarbeiter in der Berliner Wirtschaft, 1965–71 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Berlin-Rudow.

Raven Henning von der Lancken, Jg. 1937, CDU-Politiker, 1958–64 Studium, 1972–79 Bezirksstadtrat in Berlin-Wilmersdorf, 1971/72 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin (Nachrücker), 1979–81 Bezirksbürgermeister in Berlin-Wilmersdorf, 1981–89 Staatssekretär für Bau- und Wohnungswesen.

Henning Lemmer, Jg. 1931, CDU-Politiker, Sohn von Ernst Lemmer, 1950–59 Jurastudium, 1951 Eintritt in die CDU, 1960–71 Oberregierungsrat, 1967–71 Bezirksverordneter in Berlin-Zehlendorf, 1971–85 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1985–89 Bezirksstadtrat in Berlin-Steglitz.

Hugo Rossmann, Jg. 1937, Unternehmer und CDU-Politiker, 1959 Mitarbeiter, ab 1970 Inhaber der Firma Rossmann Apparatebau, 1962 Eintritt in die CDU, 1967–71 Bezirksverordneter in Berlin-Wedding, 1971–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Claus-Jürgen Thies, Jg. 1931, CDU-Politiker, 1958–60 Studium, 1961 Eintritt in die CDU, 1967–71 Bezirksverordneter in Berlin-Steglitz, 1971–73 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1973–88 Bezirksstadtrat in Berlin-Steglitz.

Klaus Wischner, Jg. 1935, CDU-Politiker, ab 1961 Sozialarbeiter, später Sozialpädagoge und Amtsleiter der Familienfürsorge Berlin-Steglitz, 1959 Eintritt in die CDU, 1960–64 stellv. Vorsitzender, 1964–69 Vorsitzender der Jungen Union Berlin, 1971–85 und 1989–93 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Harry Wollenschläger, Jg. 1927, CDU-Politiker, Schausteller, 1949 Gründungsmitglied und 1970–2001 Vorsitzender des Berliner Schaustellerverbandes, 1957 Eintritt in die CDU, 1967–71 Bezirksverordneter von Berlin-Charlottenburg, 1971–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Edmund Wronski, Jg. 1922, CDU-Politiker, Ausbildung zum technischen Zeichner, anschließend Ingenieurstudium, 1946 Eintritt in die CDU, Oberingenieur bei der BVG, 1958–90 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1981–85 Senator für Arbeit und Betriebe, 1985–89 Senator für Verkehr.

Rudi Pietschker, Jg. 1917, SPD-Politiker, Buchdrucker, Mitglied der SAJ, nach 1933 Widerstandstätigkeit, 1939–45 Kriegsdienst, 1945–47 Kriegsgefangenschaft, anschließend wieder als Buchdrucker tätig, 1963–73 Bezirksjugendpfleger in Berlin-Kreuzberg und Leiter des Jugendamtes ebenda, 1950 Eintritt in die SPD, 1961–65 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1971–73 Kreisvorsitzender Berlin-Kreuzberg, 1965–75 Bezirksstadtrat und 1975–81 Bezirksbürgermeister ebenda.

Gottfried Wurche, Jg. 1929, SPD-Politiker, 1944–48 Mitarbeiter der Reichsbahndirektion Berlin, 1946 Eintritt in die SPD, ab 1953 Bauleiter für öffentliche Bauvorhaben, 1965–72 Bezirksstadtrat in Berlin-Tiergarten, 1961–65 und 1979–86 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1972–75 Mitglied des Deutschen Bundestages, 1975–79 Bezirksbürgermeister von Berlin-Tiergarten.

Erich Pätzold, Jg. 1930, SPD-Politiker, 1948–50 Dienstanwärter in der Berliner Verwaltung, 1950 Eintritt in die SPD, 1953–58 berufsbegleitendes Studium, 1958–64 Referent in der Senatsverwaltung für Finanzen, 1963/64 Fraktionsvorsitzender der Bezirksverordnetenversammlung in Berlin-Wedding, 1964–70 Bezirksstadtrat ebenda, 1967–84 Mitglied des SPD-Landesvorstandes Berlin, 1970–73 Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Finanzen, 1973–81 Senator für Gesundheit und Umweltschutz, 1975–89 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1989–91 Senator für Inneres.

Irene Fleischhauer, Jg. 1913, SPD-Politikerin, Ausbildung zur Kontoristin, 1945 Eintritt in den FDGB, 1949 Übertritt zur UGO, 1946 Eintritt in die SPD, zeitweilig Mitglied des SPD-Landesvorstandes, 1958–67 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1979–81 Bezirksverordnetenvorsteherin von Berlin-Tiergarten.

Carla Kohlmann, Jg. 1906, SPD-Politikerin, bis Kriegsende Fremdsprachensekretärin, ab 1945 Gerichtsprotokollführerin, 1957 Beraterin der AWO Berlin, Eintritt in die SPD, ab 1962 Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Berlin-Tiergarten, 1963–71 Bezirksverordnete von Berlin-Tiergarten, 1971–75 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.

Werner Dittrich, Jg. 1915, Gewerkschaftsfunktionär, Ausbildung zum Fliesenleger, 1939–45 Kriegsdienst, 1945 Eintritt in den FDGB, dann DGB, ab 1948 hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär der IG Bau, Steine, Erden, ab 1963 Vorsitzender ebenda und Mitglied des Bundesvorstandes der IG Bau, Steine, Erden.

Im Original: »Ballenthin«. Gerd Ballentin, Jg. 1929, Gewerkschafter, Lehre zum Handsetzer, 1946 Eintritt in die Gewerkschaft Druck und Papier, später Übersiedlung nach Westberlin, bis 1959 Betriebsrat ebenda und Bundesvorsitzender der Handsetzer, ab 1959 Rechtssekretär, dann stellv. Landesvorsitzender, 1969–92 Landesvorsitzender der IG Druck und Papier Berlin, nach 1992 ehrenamtlich im Vorstand der AOK; Berlin tätig.

Fritz Hoppe, Jg. 1915, Sänger und Hochschuldozent, 1935–39 Studium an der Orchesterschule Dresden, 1939–40 Kriegsdienst, anschließend bis 1945 Engagements u. a. an den Stadttheatern Zittau und Bautzen, später in Thüringen, ab 1947 in Berlin tätig, 1967–73 Dozent, ab 1972 Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, langjähriger Betriebs- und Personalratsvorsitzender ebenda, 1968–72 Landesvorsitzender der Gewerkschaft Kunst.

Erich Schwehm, Jg. 1911, Gewerkschaftsfunktionär, bis 1945 Kriegsdienst, 1945/46 Gefangenschaft, anschließend als Gartenarbeiter tätig, 1948–53 Organisationsleiter der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft für Nordbaden, ab 1954 Vorsitzender der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft Berlin.

Eberhard Grashoff, Jg. 1928, Journalist, 1948–52 Studium an der FU Berlin, 1951–71 Redakteur und zuletzt Chefredakteur des »Telegraf«, 1980–90 Pressesprecher der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin, 1990–93 Leiter des Presse- und Informationsamtes der Landesregierung Brandenburg.

»Der Telegraf« war eine SPD-nahe Zeitung, die zwischen 1946 und 1972 in Westberlin erschien.

Hans Höppner, Jg. 1929, Journalist und Verleger, ab 1946 beim »Spandauer Volksblatt« tätig, 1962–89 Chefredakteur ebenda.