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Erwartete Einreisen in die DDR (17.5.–24.5.)

12. Mai 1972
Information Nr. 459/72 über die im Zusammenhang mit der Einreise Westberliner Bürger in die DDR im Zeitraum 17. bis 24. Mai 1972 zu erwartenden Reiseströme

Ausgehend von der bisherigen und noch zu erwartenden Antragstellung für die Einreise Westberliner Bürger in die DDR ergeben sich folgende Erkenntnisse über die absehbaren Reise- und Verkehrsströme:1

1. Von den im Zeitraum 17. Mai bis 24. Mai 1972 insgesamt einreisenden Westberliner Bürgern werden etwa 430 bis 450 000 Westberliner Bürger (einschließlich Kinder) ohne Benutzung von Kraftfahrzeugen über die Grenzübergangsstellen der Hauptstadt bzw. des Bezirkes Potsdam in die DDR einreisen.

Davon werden ca. 230 000 bis 250 000 Westberliner Bürger zum Besuch bzw. Aufenthalt in die Hauptstadt Berlin und 200 000 Westberliner Bürger über die Hauptstadt bzw. die GÜST im Bezirk Potsdam in die DDR einreisen.

Die absehbaren Reise- und Verkehrsströme Westberliner Bürger werden sich damit gegenüber den Einreisen im Osterzeitraum um ca. 20 % erhöhen.

Schwerpunkte der absehbaren Einreisen Westberliner Bürger ohne Benutzung von Kraftfahrzeugen in die Bezirke der DDR werden bilden:

Bezirk Potsdam

ca. 90 bis 95 000 Personen

Bezirk Frankfurt (Oder)

ca. 40 bis 43 000 Personen

Bezirk Cottbus

ca. 12 bis 13 00 Personen

Bezirk Halle

ca. 11 bis 12 000 Personen

Bezirk Magdeburg

ca. 8 bis 9 000 Personen

Bezirk Dresden

ca. 7 bis 8 000 Personen

In die übrigen Bezirke der DDR werden ca. 20 bis 22 000 Westberliner Bürger einreisen.

In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass – wie bereits bei den Einreisen im Osterzeitraum – keine konkreten Angaben darüber vorliegen, in welchem Umfang von den einreisenden Westberliner Bürgern öffentliche Verkehrsmittel benutzt bzw. die Westberliner Bürger nach der erfolgten Einreise in die DDR von ihren Gastgebern in den Bezirken der DDR mit Kfz von den Grenzübergangsstellen abgeholt werden.

2. Im Zeitraum vom 17. bis 24. Mai 1972 sind über die Grenzübergangsstellen in die Hauptstadt der DDR und in den Bezirk Potsdam in folgendem Umfang Einreisen Westberliner Bürger ohne Benutzung von Kraftfahrzeugen zu erwarten:

GÜST

17.5. Fußgänger

18.5. Fußgänger

19.5. Fußgänger

20.5. Fußgänger

21.5. Fußgänger

22.5. Fußgänger

23.5. Fußgänger

24.5. Fußgänger

Friedrichstraße

11 700

8 300

17 600

100 000

35 000

18 000

7 800

5 400

Oberbaumbrücke

1 200

900

1 500

11 500

6 000

2 400

1 100

800

Bornholmer Straße

2 050

850

1 850

12 200

5 300

2 200

850

750

Chausseestraße

400

300

650

4 400

2 100

800

400

300

Invalidenstraße

150

200

500

3 100

1 600

700

200

150

Sonnenallee

850

600

1 200

8 700

4 100

1 600

650

350

Drewitz

700

300

1 300

10 000

1 000

800

300

100

Staaken

250

400

1 000

7 000

2 000

750

200

100

Rudower Chaussee

200

200

500

3 000

1 000

200

100

100

3. Hinweise auf zu erwartende Reiseströme von Westberliner Bürgern, die ohne Benutzung von Kraftfahrzeugen in die DDR einzureisen beabsichtigen

(Mit Ausnahme der Hauptstadt Berlin sowie der Bezirke Potsdam und Frankfurt (Oder))

Nach der bisher vorliegenden Übersicht wird sich die Einreise Westberliner Bürger ohne Benutzung von Kfz auf den 20.5.1972 (Pfingstsonnabend) und 21.4.1972 (Pfingstsonntag) konzentrieren, wobei der 20.5.1972 den absoluten Schwerpunkt darstellt, an dem allein 50 % aller im Zeitraum 17. bis 24.5.1972 ohne Benutzung von Kfz genehmigten Einreisen Westberliner Bürger erfolgen werden.

Für die Rückreise zeichnen sich als Schwerpunkttage der 22.5.1972 (Pfingstmontag) – als absoluter Schwerpunkt – und der 23.5.1972 ab.

(Die entsprechenden Zahlenübersichten über die zu erwartenden Rückreiseströme Westberliner Bürger aus den Bezirken der DDR werden am 18. Mai 1972 nachgereicht.)2

Für die Einreise Westberliner Bürger in die DDR zeichnen sich folgende Reise- und Verkehrsströme ab:

Am 17. Mai 1972 (Mittwoch) liegen die zu erwartenden Einreisen Westberliner Bürger in die Bezirke der DDR (mit Ausnahme von Einreisen in die Hauptstadt Berlin sowie in die Bezirke Potsdam und Frankfurt (Oder)) bei ca. 200 bis 300 Personen und am 18. Mai 1972 (Donnerstag) bei ca. 150 bis 200 Personen.

An den Schwerpunkttagen der Einreise Westberliner Bürger in die DDR (20. und 21. Mai 1972) zeichnen sich folgende Einreiseströme in die Bezirke der DDR ab:

Bezirk

20 572 (Personen)

21 572 (Personen)

Rostock

ca. 3 800

ca. 400

Schwerin

ca. 2 700

ca. 350

Neubrandenburg

ca. 4 900

ca. 600

Cottbus

ca. 7 000

ca. 1 300

Magdeburg

ca. 5 100

ca. 800

Halle

ca. 5 500

ca. 900

Erfurt

ca. 2 600

ca. 500

Gera

ca. 2 500

ca. 250

Suhl

ca. 700

unter 100

Dresden

ca. 5 400

ca. 800

Leipzig

ca. 4 400

ca. 500

Karl-Marx-Stadt3

ca. 3 000

ca. 300

Am 22.5.1972 (Pfingstmontag) ergeben sich aus der Einreise Westberliner Bürger keine besonderen Schwerpunkte.

Mit Ausnahme der zu erwartenden Einreisen in die Bezirke

Cottbus

mit ca. 500 Personen

Magdeburg

mit ca. 300 Personen

Dresden

mit ca. 300 Personen

Halle

mit ca. 250 Personen

liegen die Einreisen in die übrigen Bezirke der DDR bei ca. 150 bis 200 Personen und in die Bezirke Suhl und Gera noch wesentlich darunter.

Am 23. und 24. Mai 1972 sind bei Einreisen in die Bezirke der DDR keine Schwerpunkte zu verzeichnen.

  1. Zum nächsten Dokument Durch Sowjet-Fahrzeug verursachter tödlicher Verkehrsunfall

    12. Mai 1972
    Information Nr. 460/72 über einen durch Fahrzeuge der Sowjetarmee verursachten Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang in Zehdenick, Kreis Gransee, Bezirk Potsdam am 10. Mai 1972

  2. Zum vorherigen Dokument Schusswaffengebrauch am Munitionslager Potsdam-Bornim

    9. Mai 1972
    Information Nr. 447/72 über den Gebrauch der Schusswaffe durch einen Posten des MSR 2 mit Todesfolge eines zivilen Bürgers am Munitionslager der 1. MSD in Potsdam-Bornim