Konferenz katholischer Studentenpfarrer aus der DDR und BRD
27. November 1972
Information Nr. 1056/72 über die Konferenz katholischer Studentenpfarrer aus der DDR und der BRD vom 3. bis 6. Oktober 1972 in Berlin
Dem MfS wurden eine Reihe bemerkenswerter Einzelheiten über den Verlauf der Konferenz katholischer Studentenpfarrer aus der DDR und der BRD bekannt, die im Folgenden mitgeteilt werden.
Die Konferenz fand in der Zeit vom 3. bis 6.10.1972 im Bischöflichen Bildungsheim in Berlin-Prenzlauer Berg, Pappelallee 61, statt. Es handelt sich um die sogenannte gesamtdeutsche Konferenz katholischer Studentenpfarrer, die alljährlich durchgeführt wird, in diesem Jahr unter dem Thema »Normenfindung heute«.
Als Teilnehmer wurden festgestellt:
Aus der DDR die Studentenpfarrer
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Dr. Ullrich,1 Dresden – Vorsitzender
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Dr. Berger,2 Berlin
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Barte,l3 Jena
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Luckhaupt,4 Leipzig
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Kaczmaryk,5 Rostock
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Göbel,6 Halle
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Gedigk,7 Magdeburg
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Assistenz [Name 1], Leipzig
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Assistentin [Name 2], Dresden
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eine Assistentin aus Erfurt
sowie die mit der Studentenseelsorge beauftragten Kapläne aus Greifswald, Ilmenau, Wismar, Merseburg und Gotha.
Aus der BRD die Personen
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Stefan Richter,8 Dortmund, Franziskaner
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Dr. Bernhard Neumann,9 Vertreter des Bonifatiuswerkes
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Theodor Klein,10 Essen
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Georg Höfer,11 Bonn
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Assistentin [Name 3, Vorname], Bonn
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Siegfried Feige,12 Hannover
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Hubert Rinkens,13 Aachen
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[Name 4, Vorname]
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Lothar Jenters,14 München
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Ernst Wiedemann15
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[Name 5, Vorname]
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Ferdinand Kerstiens,16 Münster
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Götz Werner,17 Hamburg
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Pater Romanus, (Herribert Lawetzki)18 Franziskaner, Vertreter der »Katholischen Deutschen Studenteneinigung« (KDSE)
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Werner Herbeck,19 Darmstadt
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Helmut Welsch,20 Freiburg
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Fräulein [Name 6], Bochum.
Das Tagungsthema »Normenfindung heute« wurde im Wesentlichen an einem Beratungstag abgehandelt. Das Hauptreferat hielt, wie vorgesehen, Dr. Wilhelm Korff21 aus der BRD. Pater Augst,22 Dresden, der als zweiter Referent vorgesehen war, steuerte nur unwesentliche Ergänzungen bei.
Das Referat sowie die Diskussionen zu diesem Thema können als theologische Betrachtungsweisen eingeschätzt werden und enthielten keine politischen Gesichtspunkte.
Von größerer Bedeutung war ein im Anschluss an die Diskussion zum Tagungsthema durchgeführter Meinungsaustausch zu Fragen der Arbeit in den Katholischen Studentengemeinden in der DDR und der BRD und in diesem Zusammenhang der Versuch des Vertreters der »Katholischen Deutschen Studenteneinigung«, auf die Arbeit der Katholischen Studentengemeinde (KSG) in der DDR Einfluss zu nehmen.
Im Mittelpunkt dieses Meinungsaustausches standen folgende Probleme:
- 1.
Derzeitige Schwierigkeiten in den Studentengemeinden
- 2.
Partnerschaftskontakte
- 3.
Teilnahme der KDSE an den X. Weltfestspielen in Berlin23
- 4.
Vorbereitung einer möglichen Aufnahme der KSG der DDR in »Pax Romana«24 (Internationale Bewegung katholischer Studenten (IBKS)25 in Fribourg, Schweiz)
- 5.
Versuche, die KSG in der DDR an einer Mitarbeit im »Ostjugendwerk«26 zu veranlassen (als Brücke der Einflussnahme in sozialistischen Ländern).
Zu 1.:
Von den Konferenzteilnehmern wurde übereinstimmend zum Ausdruck gebracht, dass sich die KSG sowohl in der BRD als auch in der DDR in Schwierigkeiten befinden. In der DDR handele es sich um innergemeindliche Probleme wie Nachwuchs- und Organisationsschwierigkeiten sowie das Verhältnis zwischen Pfarrern und Studenten.
In der BRD würden besonders kirchenpolitische Aspekte eine große Rolle spielen, insbesondere das Verhältnis zwischen KDSE und den Bischöfen. Man habe den Eindruck, dass die Bischöfe finanzielle Unterstützung nur in Raten gewähren sowie Beschlüsse hinauszögern. Das alles wirke sehr »zermürbend« auf die Studentengemeinden.27
Pfarrer Göbel, Halle, legte u. a. dar, wie er versucht, bestimmten Schwierigkeiten in seiner Gemeinde zu begegnen. Dazu brachte er zum Ausdruck: Die Gemeinde Halle versuche, eine »Auflockerung« durch Persönlichkeitsentfaltung der einzelnen Mitglieder zu erreichen, indem die gesamte Gemeinde in zehn bis zwölf Gruppen von je sieben Studenten geteilt werden solle. Diese Studenten der jeweiligen Gruppen sollen miteinander engen Kontakt halten und sich bei der »Persönlichkeitsentwicklung« helfen. Als Grundlage dazu sollen »gruppendynamische« Erkenntnisse, die den Gruppenleitern vermittelt werden, dienen. Näheres könne er noch nicht berichten, weil es sich um ein Experiment handele, an dessen Ausgang er selbst sehr interessiert sei.
Er informierte weiter darüber, dass seitens kirchlicher Institutionen statistische Erhebungen über die Neuimmatrikulation katholischer Studenten an verschiedenen Universitäten der DDR angestellt würden. Dabei sei erkennbar, dass in einigen Fachrichtungen der Anteil an Katholiken stark reduziert worden wäre.
In Halle habe man z. B. an der Sektion Humanmedizin in diesem Semester fast keine Katholiken zugelassen. In Leipzig und Berlin dagegen sei fast die Hälfte der zugelassenen Mediziner katholischer Glaubensrichtung. Göbel meinte, er habe den Eindruck, dass es sich um einen »festumrissenen Plan« handele, die Christen allmählich aus allen akademischen Positionen »hinauszudrängen«. Einige Bezirke seien dazu ausersehen, das »auf die Spitze zu treiben«, um zu testen, wie die Kirche reagiert und welche Schwierigkeiten sich ergeben.
Zu 2.:
Besonders auffallend war das Bemühen des Vertreters der KDSE, Pater Romanus, das Partnerschaftsproblem in den Mittelpunkt der Konferenz zu stellen. Er nutzte die Gelegenheit, den Studentenpfarrern die neue Vertreterin der KDSE im »Berliner Bildungszentrum« (BBZ),28 Fräulein [Name 6] aus Bochum vorzustellen, die die Nachfolge des ausgeschiedenen [Name 7, Vorname] angetreten hat.
Die [Name 6] hielt einen kurzen Vortrag über Ziel und Aufgaben der Partnerschaftsarbeit, der jedoch bei der Mehrheit der Studentenpfarrer aus der DDR auf Ablehnung stieß. Einleitend brachte sie zum Ausdruck, dass das BBZ in seiner Arbeitsweise nicht ihren Vorstellungen entspreche. Hier müsse vieles neu geregelt werden.
Weitere grundsätzliche Thesen ihres Vortrages:
Es gibt keine spezifisch christliche Motivation für Kontakte. Letztere sind ein gemeines menschliches Bedürfnis.
Ziel von Kontakten:
- a)
allgemeines Mitteilungsbedürfnis
- b)
Informationsbedürfnis, d. h., wie löst der andere das sich ihm stellende Problem.
Kontakte können sich gestalten
- a)
von Person zu Person
- b)
Voraussetzung aber sind die individuelle Bereitschaft und das individuelle Interesse. Wo sich ein solches Bedürfnis zeigt, ist es zu fördern.
Ziel:
- 1.
Das Erfahren von Verstehen und Verstanden werden
- 2.
Das Überwinden der persönlichen Beschränktheit, des Egoismus.
Es ist naheliegend, dass man sich zunächst an Leute mit ähnlichen Anschauungen wendet, eben wegen des Verstandenwerdenwollens. Das kann und darf aber nicht Endziel sein, besonders oder gerade nicht für Christen. Als Christ muss man sich üben, Gespräche mit Andersgesinnten zu führen, andere Standpunkte kennenzulernen, das Gemeinsame herauszuarbeiten, um irgendwann zu einer gemeinsamen Aktion zu gelangen. Aktion im weitesten Sinne. Es gibt wohl kaum spezifisch christliche Lösungsversuche. Es wird viel von Dialogen geredet, jedoch wichtig ist es, über diese Dialoge mit sich konkret gegenüberstehenden Gruppen hinauszukommen. Ziel ist Kooperation. Ganz abgesehen davon, dass es letztlich um die Solidarität aller, die guten Willens sind, geht.
Nicht nur die allgemeine kirchliche Situation zwingt zum Heraustreten aus der homogenen Gruppe, sondern letztlich ist es der christliche Glaube, der Offenheit nach allen Seiten verlangt.
Das Achten auf Geschlossenheit sei nur ein Zeichen von Schwäche, schmecke nach Selbstaufgabe, während gerade das Akzeptieren verschiedener sekundärer Motivationen – das positive Interesse an Menschen muss natürlich vorausgesetzt werden – eine neue und auch letzte Chance ist.
Die [Name 6] verwies darauf, dass im November 1972 in Westberlin ein Treffen der Sozialreferenten geplant sei, in dessen Vorbereitung sie beabsichtige, mit Studentenpfarrern aus der DDR Erfahrungen auszutauschen. (Bei »Sozialreferenten« handelt es sich um westdeutsche Vertreter der KSG, die mit der Wahrnehmung von Kontakten zu den KSG in der DDR beauftragt sind.)
Im Verlauf der Diskussion wurde von mehreren Studentenpfarrern aus der DDR auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die sich in der Partnerschaftsarbeit unter Berücksichtigung der Ausführungen der [Name 6] ergeben.
Außerdem wurde das Verlangen ausgesprochen, dass Studenten, die zu Partnerschaftstreffen in die DDR kommen, in den jeweiligen westdeutschen Studentengemeinden fest verankert sein müssen. Es sollte im Rahmen der Partnerschaftsarbeit künftig unterbleiben, mit sogenannter sozialrevolutionärer Literatur und mit marxistischen Thesen aufzuwarten. Die Kontakte müssten rein religiösen Charakter tragen. In diesem Zusammenhang wies Pfarrer Bartel, Jena, darauf hin, dass die Partnerschaftstreffen jeden Sinn für die einzelnen Gemeinden in der DDR verloren hätten. Die KSG Weimar, die von ihm mitbetreut wird, habe z. B. Kontakte zur KSG Frankfurt/Main. Zu den Partnerschaftstreffen kämen jedoch aus Frankfurt/Main Leute, die zum Ausdruck bringen, dass sie mit der Studentengemeinde wenig zu tun hätten. Die Kirche sei überaltert, sie seien Jungsozialisten, Marxisten, Neomarxisten, Linksradikale, Maoisten, Trotzkisten usw.
Bartel meinte, dass es keinen Sinn habe, sich mit diesen Leuten zu unterhalten, die solche Meinungen vertreten und nicht eng in einer westdeutschen Studentengemeinde organisiert sind.
Diese Ausführungen wurden von den Pfarrern Kaczmaryk, Rostock, und Göbel, Halle, unterstützt.
Göbel erklärte, dass der Verkehrsvertrag29 zwischen der DDR und der BRD künftig die Möglichkeit für »haufenweise offizielle Begegnungen zwischen Ost und West« biete, an denen die Kirche oder die KSG keinen Anteil mehr habe. Er möchte den Westdeutschen den Rat geben, ihre Kontaktkreise daraufhin auszurichten, um später mit offiziellen Organen wie Friedensrat,30 FDJ, CDU, Nationale Front31 usw. im Gespräch zu sein. Sie sollten die besten und erfahrensten Leute dazu aussuchen. Was die eigene Partnerschaftsarbeit betreffe, so sollte sie mehr auf religiöse Basis gestellt werden.
Die westdeutschen Teilnehmer äußerten dazu, dass sie unter solchen Bedingungen künftig zu den Partnerschaftstreffen überhaupt niemanden mehr schicken können. Solche Leute, wie man sie sich hier wünscht, hätten sie in den Studentengemeinden nicht mehr.
Die Westdeutschen seien nun einmal sozialrevolutionär eingestellt, sozial orientiert und den Jusos nahestehend. Mit dem Glauben hätten sie nichts im Sinn. Sie seien vorwiegend in Kreisen für soziale Arbeit engagiert.
Die [Name 6] äußerte mit Erstaunen dazu: »Wenn sich die ostdeutschen Vorstellungen durchsetzen, dann können wir unseren Laden zumachen.«
Pater Romanus ließ durchblicken, dass eine weitere finanzielle Unterstützung durch die KDSE dann wohl auch infrage gestellt sei.
Abschließend brachten die Studentenpfarrer aus der DDR zum Ausdruck, dass sie die Partnerschaftsarbeit fortsetzen wollen. Ihre Bemerkungen seien nur ein Anstoß zum Nachdenken gewesen.
Zu 3.:
Pater Romanus informierte die Konferenzteilnehmer, dass es in der KDSE hinsichtlich ihrer Teilnahme an den X. Weltfestspielen der Jugend und Studenten in der Hauptstadt der DDR Überlegungen gegeben habe. Die KDSE sei interessiert, welche Meinungen dazu bei den Studentenpfarrern, insbesondere bei denen aus der DDR, bestehen.
In der Aussprache dazu gab es Argumente dafür und dagegen. Die sich dafür aussprachen meinten, dass die Kontaktmöglichkeiten eventuell besser seien als man annimmt. Es könne auch eine Aufwertung der Partnerschaftsarbeit dabei herauskommen.
Die KDSE könne als Partner dadurch von der DDR anerkannt werden. Allerdings wäre darauf mit einer negativen Reaktion der Kirchenleitungen und der Bischöfe zu rechnen.
Die sich dagegen aussprachen, waren insbesondere der Meinung, dass die CDU oder die Nationale Front bzw. die »Begegnung« dies publizistisch derart ausschlachten und mit der Meinung von Vertretern der KDSE hinsichtlich der Anerkennung der Oder-Neiße und Bistumsgrenzen Politik machen werden.32
Zu einer Einigung und Beschlussfassung kam es nicht.
Man verwies jedoch auf einen Beschluss der Evangelischen Studentengemeinde in der DDR (ESG), der davon abrät, dass die ESG der BRD an den X. Weltfestspielen teilnimmt.
Zu 4.:
Von westdeutscher Seite wurde der Gedanke in die Konferenz getragen, dass die Katholischen Studentengemeinden oder die Studentenpfarrerkonferenz der DDR Mitglied der »Pax Romana« werden müsse.
Dieser Gedanke wurde durch die Studentenpfarrer in der DDR aufgegriffen und der Vorschlag unterbreitet, einen Antrag auf Aufnahme beim Generalsekretär der IBKS in Fribourg zu stellen.
Eine Mitgliedschaft bei »Pax Romana« sei wichtig und würde die KSG in der DDR auf eine andere Basis stellen. Pater Romanus will persönlich diesen Antrag beim Generalsekretariat der IBKS unterstützen. Gleichzeitig warnte er aber vor kirchenpolitischen und innerkirchlichen Schwierigkeiten. Die Bischöfe würden es seiner Meinung nach nie zulassen, wenn über ihre Köpfe hinweg internationale Kontakte gesucht werden.
Seitens der Studentenpfarrer aus der DDR wurde dazu geäußert, dass sich durch eine solche Aufnahme die Verhandlungsbasis gegenüber dem Staat verbessere, denn dann sei die KSG international anerkannt.
In diesem Zusammenhang wurde erwähnt, dass sich ein Sekretär von »Pax Romana« im April 1972 mit einer österreichischen Studentengruppe zu einem Partnerschaftstreffen in der Hauptstadt der DDR aufgehalten habe. Dieser Sekretär, Vertreter von »Pax Romana« in Wien, habe damals in internem Kreis die Absicht geäußert, in Richtung Osten arbeiten und Kontakte knüpfen zu wollen.
Es seien Überlegungen angestellt worden, ob in Warschau, Sofia oder einer anderen Hauptstadt der sozialistischen Länder ein Büro oder eine Zentrale errichtet werden könnte.
Zu 5.:
Pater Romanus äußerte im weiteren Verlauf der Konferenz, dass die KDSE und die ihr angeschlossenen westdeutschen Studentengemeinden Kontakte in die sozialistischen Länder suchen, insbesondere Kontakte zu polnischen, tschechischen und ungarischen katholischen Studenten und Pfarrern.
Er bezeichnete diese Art der Aufnahme von Kontakten als »Ostjugendwerk«. In diesem Zusammenhang zeigte er besonderes Interesse, ob und welche Kontakte bisher zwischen den Katholischen Studentengemeinden in der DDR zu Katholischen Studentengemeinden in den anderen sozialistischen Ländern bestehen. Da nur die KSG Leipzig nicht näher genannte Kontakte in die VR Polen unterhalte, meinte Pater Romanus, dass sie in Zukunft intensiviert werden müssten. Die Grenzen seien offen, und es sei überhaupt kein Problem mehr, in diese Länder zu reisen. Man könne z. B. Polen einladen oder in der VR Polen Urlaub machen, um Kontakte zu schließen. In Zukunft käme sicher etwas zustande, ähnlich dem französischen »Jugendwerk«. Bei diesem »Jugendwerk« handele es sich um eine Sache, die in den Nachkriegsjahren zwischen Deutschland und Frankreich entstanden ist, eine Art Austausch von Jugendlichen und Studenten im Sinne der Versöhnung der Völker. Die KDSE plane, unter der Bezeichnung »Ostjugendwerk«, insbesondere in der VR Polen tätig zu werden. Die KSG in der DDR solle sich in dieser Hinsicht engagieren und Kontakte knüpfen, damit die westdeutschen Studentengemeinden »besser einsteigen« können.
In Richtung ČSSR wolle man vorläufig nichts weiter unternehmen wegen der »politischen Schwierigkeiten«, die die Kirche dort hat.
Diese von Pater Romanus dargelegten Pläne lösten bei dem größten Teil der Studentenpfarrer aus der DDR Erstaunen bzw. Ablehnung aus.
In Gesprächen untereinander wurde vor allem die Frage nach dem Wie gestellt. Die Herstellung von Kontakten sei schon aufgrund der mangelnden Sprachkenntnisse schwierig.
Insgesamt ist einzuschätzen, dass die Studentenpfarrer in der DDR nicht gewillt waren, den Vorstellungen des Vertreters der KDSE sowie der westdeutschen Studentenpfarrer in allen Punkten zu entsprechen. Der Hinweis, dass sonst die finanzielle Unterstützung durch die KDSE künftig entfalle, veranlasste sie zum Einschwenken. Sie waren jedoch der Meinung, dass sie sehr vorsichtig sein müssen und sich auf keinen Fall »politisch unterwandern lassen« dürfen.
Die Pfarrer Göbel und Luckhaupt äußerten in internen Gesprächen, dass sie am liebsten die Jugendarbeit aufgeben und sich um eine Pfarrei bewerben würden.
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