Stand der Beantragung von Einreisen (17.5.–24.5.) (5)
15. Mai 1972
Information Nr. 472/72 über die im Zusammenhang mit der Ein- und Ausreise Westberliner Bürger im Zeitraum vom 17. bis 24. Mai 1972 zu erwartenden Reise- und Verkehrsströme (Ergänzung der Information 459/72)
Aus der weiteren Entwicklung sowie den bisherigen Ergebnissen der Bearbeitung der Anträge auf Einreisen Westberliner Bürger in die DDR haben sich keine wesentlichen Veränderungen bezüglich der zu erwartenden Einreiseströme ergeben.1
Auch durch die Antragstellung an den letzten Tagen – 15. bis 17.5.1972 – wird es, ausgehend von den Erfahrungswerten der Osterperiode, – zu keiner Veränderung der Einreiseschwerpunkte kommen.
Die nachfolgend angeführten Zahlenwerte über die Schwerpunkte der Rückreiseströme Westberliner Bürger aus den Bezirken der DDR in die Hauptstadt können als Richtwerte angesehen werden, ohne dass konkret bestimmt werden kann, in welchem Umfang Westberliner Bürger durch ihre Verwandten/Bekannten aus den Bezirken der DDR mit Kfz in die Hauptstadt zurückgebracht werden bzw. inwieweit sie die beantragte Aufenthaltszeit von zwei bzw. drei Tagen tatsächlich voll ausnutzen und damit zum beantragten Zeitpunkt die Rückreise antreten.
Entsprechend den bisherigen Erkenntnissen aus der Antragstellung für die Einreise Westberliner Bürger in die Bezirke der DDR (mit Ausnahme der Hauptstadt Berlin sowie des Bezirkes Potsdam) beabsichtigen ca. 85 bis 90 % der in die Bezirke der DDR einreisenden Westberliner Bürger, sich zwei bzw. drei Tage in der DDR aufzuhalten.
Demzufolge werden für die absehbaren Rückreiseströme Westberliner Bürger aus den Bezirken der DDR (ohne Hauptstadt Berlin und Bezirk Potsdam) ohne Kfz die Tage 21.5.1972 (Pfingstsonntag), 22.5.1972 (Pfingstmontag), 23.5.1972 (Dienstag) Schwerpunkttage darstellen.
An den ersten drei Einreisetagen (17., 18. und 19.5.1972) werden die absehbaren Rückreisen Westberliner Bürger aus den Bezirken der DDR die Fernverkehrsmittel nur unwesentlich belasten.
Die Rückreiseströme am 20.5.1972 und am 24.5.1972 liegen aus allen Bezirken durchschnittlich unter 200 Personen.
An den Schwerpunkttagen der Rückreise Westberliner Bürger ohne Benutzung von Kfz (21.–23.5.1972) ist mit folgenden Reiseströmen aus den Bezirken der DDR und damit besonders einer verstärkten Belastung der Fernverbindungen der Deutschen Reichsbahn zu rechnen:
Bezirk | 21.5.1972 (Pfingstsonntag) | 22.5.1972 (Pfingstmontag) | 23.5.1972 |
---|---|---|---|
Rostock | ca. 300 bis 500 | ca. 3 500 bis 4 000 | ca. 500 |
Schwerin | ca. 300 bis 500 | ca. 1 500 bis 2 000 | ca. 500 |
Neubrandenburg | ca. 800 bis 1 000 | ca. 3 500 bis 4 000 | ca. 500 |
Cottbus | ca. 1 000 bis 1 500 | ca. 5 000 bis 6 000 | ca. 500 |
Magdeburg | ca. 800 bis 1 000 | ca. 4 500 bis 5 000 | ca. 500 |
Halle | ca. 800 bis 1 000 | ca. 5 000 bis 6 000 | ca. 500 |
Erfurt | ca. 400 bis 500 | ca. 1 800 bis 2 000 | ca. 500 |
Gera | ca. 200 bis 300 | ca. 1 800 bis 2 000 | ca. 300 |
Suhl | ca. 100 | ca. 500 | ca. unter 100 |
Dresden | ca. 800 bis 1 000 | ca. 5 000 bis 6 000 | ca. 500 |
Leipzig | ca. 800 bis 1 000 | ca. 2 000 bis 2 500 | ca. 500 |
Karl-Marx-Stadt2 | ca. 800 bis 1 000 | ca. 1 800 bis 2 000 | ca. 500 |
Davon ausgenommen sind Rückreisen Westberliner Bürger ohne Benutzung von Kfz aus der Hauptstadt sowie den Bezirken Potsdam und Frankfurt/Oder, wo im bevorstehenden Besuchszeitraum mit folgenden Personenbewegungen und Belastungen insbesondere der Nahverkehrsmittel durch Westberliner Bürger zu rechnen ist.
17.5.1972 | ca. 8 bis 10 000 Personen |
---|---|
18.5.1972 | ca. 10 bis 12 000 Personen |
19.5.1972 | ca. 13 bis 15 000 Personen |
20.5.1972 | ca. 55 bis 65 000 Personen |
21.5.1972 | ca. 90 bis 110 000 Personen |
22.5.1972 | ca. 140 bis 150 000 Personen |
23.5.1972 | ca. 30 bis 40 000 Personen |
24.5.1972 | ca. 15 bis 20 000 Personen |