Westberliner Einreisen und Transitverkehr am 30.3.1972 (1)
31. März 1972
Information Nr. 314/72 über die Abfertigung des Einreiseverkehrs Westberliner Personen in die Hauptstadt und Bezirke der DDR sowie des Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin am 30. März 1972
Am 30.3.1972 wurden von 0.00 Uhr bis 24.00 Uhr an den Grenzübergangsstellen von Westberlin in die DDR insgesamt 13 543 Westberliner Bürger und 1 536 Kfz zur Einreise in die DDR abgefertigt.1
Das sind 71,6 % der 18 881 Westberliner Bürger, die für den 30.3.1972 eine Berechtigung für die Einreise in die DDR erhalten hatten und 85 % der 1 815 für diesen Tag beantragten Berechtigungen für die Einreise mit Kfz.
Die Gesamteinreisen Westberliner Bürger am 30.3.1972 untergliedern sich in 7 462 einreisende Personen in die Hauptstadt der DDR und 6 072 einreisende Personen zur Weiterreise in die Bezirke der DDR.
Damit wurden seit Beginn der Einreise Westberliner Bürger in die DDR am 29.3.1972 bis 30.3.1972 insgesamt 24 727 Westberliner Bürger in der Einreise in die DDR abgefertigt.
Das sind 70,8 % der 34 951 Westberliner Bürger, für die am 29.3. und 30.3.1972 eine Berechtigung zur Einreise in die DDR beantragt worden war.
Die zeitlichen Schwerpunkte der Einreisen blieben gegenüber dem Vortag unverändert und konzentrierten sich auf die Vormittagsstunden.
Nachstehend folgende Übersicht dazu:
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von 6.00 bis 8.00 Uhr 2 235 Einreisende (ca. 16,5 %) mit 297 Kfz (ca. 19,5 %),
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[von] 8.00 bis 10.00 Uhr 4 445 Einreisende (ca. 32,1 %) mit 567 Kfz (ca. 36,0 %),
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[von] 10.00 bis 12.00 Uhr 3 981 Einreisende (ca. 29,4 %) mit 375 Kfz (ca. 24,5 %),
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[von] 12.00 bis 14.00 Uhr 1 176 Einreisende (ca. 8,6 %) mit 120 Kfz (ca. 7,8 %).
In der Zeit von 0.00 bis 6.00 Uhr wurden nur 78 Westberliner Bürger (ca. 0,58 %) und 30 Kfz (ca. 1,9 %) und in der Zeit von 14.00 bis 24.00 Uhr 1 310 Westberliner Bürger (ca. 9,8 %) mit 147 Kfz (ca. 9,6 %) an den Grenzübergangsstellen von Westberlin in die DDR abgefertigt.
An den Grenzübergangsstellen der DDR wurden keine Westberliner Bürger zurückgewiesen.
Zur Ausreise nach Westberlin wurden im Berichtszeitraum 7 127 Westberliner Bürger (Vortag 4 656 Westberliner Bürger) und 604 Kfz (Vortag 348 Kfz) abgefertigt.
Mit Stand vom 30.3.1972, 24.00 Uhr, halten sich somit 13 044 Westberliner Bürger, gegenüber 6 537 Westberliner Bürgern am 29.3.1972, in der DDR auf.
Die Abfertigung der ein- und ausreisenden Westberliner Bürger erfolgte auch am 30.3.1972 reibungslos und ohne wesentliche Wartezeiten.
Auch in der Transportabwicklung in der Hauptstadt und von der Hauptstadt in die Bezirke der DDR traten keine Störungen und Vorkommnisse auf.
Wiederholt wurde durch Westberliner Bürger bei der Einreise an den Grenzübergangsstellen das großzügige, korrekte und höfliche Verhalten der Kontrollkräfte und die zügige Abfertigung begrüßt.
Im wechselseitigen Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin wurden am 30.3.1972, in der Zeit von 0.00 bis 24.00 Uhr, insgesamt 78 914 Personen (Vortag 23 170) abgefertigt, davon 30 472 (Vortag 10 560) von der BRD nach Westberlin und 48 442 (Vortag 48 442) von Westberlin nach der BRD.
Sie untergliedern sich in
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34 442 Bürger der BRD,
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40 059 Bürger Westberlins,
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3 608 Bürger nichtsozialistischer Staaten,
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805 Bürger sozialistischer Staaten.
Diese Personen reisten mit 27 497 Kfz (Vortag 12 555), davon 9 669 (Vortag 5 081) von der BRD nach Westberlin und 17 828 (Vortag 7 774) von Westberlin nach der BRD.
Sie untergliedern sich in
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25 141 Pkw,
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2 150 Lkw,
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206 KOM.
Die zeitlichen Schwerpunkte der Abfertigung des Transitverkehrs lagen in den Vormittags- und Abendstunden [von] 6.00 Uhr bis 12.00 Uhr, ca. 27 %; [von] 18.00 Uhr bis 24.00 Uhr; ca. 55 %.
Die Abfertigung im wechselseitigen Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin erfolgte an allen Grenzübergangsstellen zügig und reibungslos.
Im Transitverkehr wurden auch am 30.3.1972 keine Anträge auf Genehmigung zum Mitführen von Funkgeräten, funktechnischen Ausrüstungen und Schusswaffen gestellt.
Im Berichtszeitraum wurden im Transitverkehr keine Personen an den Grenzübergangsstellen zurückgewiesen.
Durch Schienenbruch kam es beim Transitgüterzug 47433 aus der BRD nach Westberlin zu 90 Minuten Verspätung. Durch Verkürzung des planmäßigen Aufenthaltes auf dem Güterbahnhof Halle konnte die eingetretene Verspätung bis auf zehn Minuten reduziert werden.
Durch die Fahrtzeitüberschreitung wurde der Zugverkehr auf der Transitstrecke Erfurt – Halle – Berlin zeitweilig beeinträchtigt.