Westberliner Einreisen und Transitverkehr am 30.3.1972 (4)
3. April 1972
Information Nr. 318/72 über die Abfertigung des Einreiseverkehrs Westberliner Personen in die Hauptstadt und die Bezirke der DDR sowie des wechselseitigen Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin am 2. April 1972
Seit Beginn der Einreise Westberliner Bürger in die DDR am 29.3.1972 wurden bis 2.4.1972, 24.00 Uhr, insgesamt 312 758 Westberliner Bürger und 36 055 Kraftfahrzeuge in der Einreise in die DDR abgefertigt.1
Damit haben 78 % der 405 777 Westberliner Bürger, für die in diesem Zeitraum eine Berechtigung zur Einreise in die DDR vorlag, von der Einreisemöglichkeit Gebrauch gemacht.
Am 2.4.1972, in der Zeit von 0.00 Uhr bis 24.00 Uhr, wurden an den Grenzübergangsstellen von Westberlin in die DDR insgesamt 75 362 (Vortag 92 505) Westberliner Bürger und 7 215 (Vortag 9 971) Kfz zur Einreise in die DDR abgefertigt.
Das sind 78 % der Westberliner Bürger, die für den 2.4.1972 im Besitz einer Berechtigung für die Einreise in die DDR waren.
Dabei lag am 2.4.1972 die Nutzung der Einreisemöglichkeiten bei Einreisen in die Bezirke der DDR bei 93 % und in die Hauptstadt bei 72 %.
Die Gesamteinreisen Westberliner Bürger am 2.4.1972 untergliedern sich in 48 517 (Vortag 41 457) Einreisen in die Hauptstadt der DDR und 26 845 (Vortag 51 048) Einreisen zur Weiterreise in die Bezirke der DDR.
Die umfangreichsten Einreisen Westberliner Bürger konzentrierten sich am 2.4.1972 auf die Grenzübergangsstellen Bahnhof Friedrichstraße, Bornholmer Straße und Sonnenallee, an denen insgesamt 61 % aller eingereisten Westberliner Bürger abgefertigt wurden.
Die zeitlichen Schwerpunkte der Einreisen haben sich am 2.4.1972 gegenüber den Vortagen nicht verändert. Sie konzentrierten sich auf die Zeit von 8.00 Uhr und 12.00 Uhr.
An allen Grenzübergangsstellen war eine zügige und reibungslose Abfertigung gewährleistet.
Wie bereits am Vortag wurden auch am 2.4.1972 drei Grenzübergangsstellen bereits um 0.00 Uhr und alle anderen Grenzübergangsstellen zwischen 3.00 Uhr und 4.00 Uhr zur Abfertigung des Einreiseverkehrs geöffnet.
In der Ausreise nach Westberlin trat am 2.4.1972 erwartungsgemäß eine Steigerung um das Dreifache gegenüber den Vortagen ein.
Insgesamt wurden am 2.4.1972 an den Grenzübergangsstellen nach Westberlin 138 043 Westberliner Bürger (Vortag 43 325 Westberliner Bürger) in der Ausreise abgefertigt.
Damit sind seit Beginn der Einreise Westberliner Bürger in die DDR am 29.3.1972 bis 2.4.1972, 24.00 Uhr, insgesamt 238 331 Westberliner nach Beendigung ihres Aufenthaltes in der DDR wieder nach Westberlin ausgereist.
Die Ausreisen Westberliner Bürger konzentrierten sich zu 46 % auf die Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße. Die zeitlichen Schwerpunkte lagen mit 55 % aller Ausreisen zwischen 22.00 und 24.00 Uhr.
Mit Stand vom 2.4.1972, 24.00 Uhr, hielten sich insgesamt 74 427 Westberliner Bürger in der DDR auf.
Davon waren 59 011 Westberliner Bürger noch in den Bezirken und 15 416 Westberliner Bürger noch in der Hauptstadt aufhältlich.
Die Transportabwicklung in der Hauptstadt, von der Hauptstadt in die Bezirke der DDR und der Verkehrsströme aus den Bezirken in die Hauptstadt verlief auch am 2.4.1972 ohne wesentliche Vorkommnisse.
Im wechselseitigen Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin wurden vom 29.3. bis 2.4.1972 insgesamt 235 577 Personen abgefertigt, davon 97 873 von der BRD nach Westberlin und 137 704 von Westberlin nach der BRD.
Sie untergliedern sich in 100 025 Bürger der BRD, 116 905 Bürger Westberlins, 15 952 Bürger nichtsozialistischer Staaten, 2 605 Bürger sozialistischer Staaten.
Im wechselseitigen Transitverkehr wurden insgesamt 82 444 Kraftfahrzeuge abgefertigt.
Am 2.4.1972 hat sich das Gesamtvolumen des Transitverkehrs gegenüber dem Vortag nicht verändert.
Es reisten am 2.4.1972 insgesamt 25 861 Personen (Vortag 24 927) mit 9 499 Kfz (Vortag 8 608) im wechselseitigen Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin.
Davon reisten 13 701 Personen von der BRD nach Westberlin und 12 169 Personen von Westberlin in die BRD.
Darunter befanden sich 2 418 Personen (Vortag 3 794), die im Transitverkehr mit der Eisenbahn reisten.
Gegenüber dem Vergleichszeitraum 1971 (Ostersonntag) bedeutet das eine Steigerung des Transitverkehrs um 40 %.
Die größten Steigerungsquoten gegenüber dem Vergleichszeitraum 1971 lagen dabei in der Beteiligung von Bürgern der BRD (Steigerung um 46 %) und Westberlins (Steigerung um 42 %) am wechselseitigen Transitverkehr BRD – Westberlin.
Die zeitlichen Schwerpunkte des Transitverkehrs lagen am 2.4.1972 in den Vormittags- und Abendstunden. Die Abfertigung des wechselseitigen Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin erfolgte an allen Grenzübergangsstellen und auch in der Transportabwicklung auf allen Transitwegen zügig und reibungslos.
Auch am 2.4.1972 wurden keine Anträge auf Genehmigung zum Mitführen von Funkgeräten, funktechnischen Ausrüstungen und Schusswaffen im Transitverkehr gestellt.
Es erfolgten keine Zurückweisungen von Transitreisenden an den Grenzübergangsstellen.