Zusammenstoß auf Container-Bahnhof Karl-Marx-Stadt-Kappel
8. September 1972
Information Nr. 848/72 über einen Zusammenstoß (Flankenfahrt) zwischen einem Personen- und einem Güterzug auf dem Container-Bahnhof Karl-Marx-Stadt-Kappel am 6. September 1972
Am 6. September 1972, 6.35 Uhr, überfuhr der Personenzug 4311 auf der Strecke Karl-Marx-Stadt1 – Hauptbahnhof – Karl-Marx-Stadt-Siegmar im Bahnhof Karl-Marx-Stadt-Kappel das haltzeigende Ausfahrsignal und fuhr dem Nahgüterzug 64302 in die Flanke.
Bei diesem Zusammenstoß wurden fünf Personen schwer verletzt und zur stationären Behandlung in das Krankenhaus eingeliefert.
Der entstandene Sachschaden beträgt insgesamt 219 000 Mark und gliedert sich wie folgt auf:
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vier G-Wagen total beschädigt
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ein Doppelstock-Reisezugwagen teilbeschädigt
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eine Dampflok schwer beschädigt sowie
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Schäden am Oberbau und der Fahrleitung
Die von den Sicherheitsorganen bisher geführten Untersuchungen ergaben, dass der Triebfahrzeugführer der E-Lok des Personenzuges 4311, [Name, Vorname], geboren am [Tag, Monat] 1937, wohnhaft: Karl-Marx-Stadt, [Straße, Nr.], beschäftigt bei der DR seit 1951 als Lokführer tätig seit 1960 (als E-Lokführer seit 1968) das haltzeigende Ausfahrtsignal D im Bahnhof Karl-Marx-Stadt-Kappel infolge mangelhafter Fahrwegprüfung überfahren hat und dadurch die Flankenfahrt verursachte. Durch Nebel war die Sicht beeinträchtigt.
[Name] ist mehrmals für gute Leistungen als Mitglied einer sozialistischen Brigade bzw. einer Brigade der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft ausgezeichnet worden. Er hat eine positive Einstellung zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der DDR.
Die Lok-Brigade, der [Name] angehört, ist bisher 3 Mio. km unfallfrei gefahren.
Durch die Sicherheitsorgane wurde zur allseitigen Klärung der weiteren Ursachen und begünstigenden Bedingungen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.